Immer mehr Tofu-Katzenstreu gelangt nach Deutschland: Hundertprozent pflanzlich, kompostierbar und staubfrei – was nach einer guten ökologischen Alternative zur umweltschädlichen Mineralstreu klingt, ist aber nicht zwingend nachhaltig.

Monokulturen zerstören Regenwälder

Die massive Nachfrage nach Soja hat Folgen. Sei es als Drink, als Lebensmittel oder Futter für Tiere, der Markt an Sojaprodukten ist riesig. Auch Katzenstreu wird mittlerweile auf Sojabasis angeboten. Hinter der meist als Tofu-Streu deklarierten Katzenstreu verbirgt sich Okara, ein Nebenprodukt der Sojamilchherstellung. Das der Soja-Boom mit weitreichenden Folgen für die Umwelt einhergeht, beschreibt der WWF (Soja-Anbau: Kritik und Probleme, 21.10.2021):

„80 Prozent der Sojabohnen weltweit kommen aus den USA, Brasilien oder Argentinien. Für die Ausweitung der Ackerfläche wurden und werden immer noch riesige Wald- und Savannenflächen umgewandelt. Von 2000 bis 2010 wurden 24 Millionen Hektar Land in Südamerika zu Ackerflächen. So gehen einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren, fruchtbarer Boden wird zerstört und Wasser verseucht.“

Hohe Emissionen im Lieferverkehr

Ein weiteres Problem der Tofu-Katzenstreu sind die weiten Transportwege. Soja wird überwiegend aus dem Ausland nach Deutschland eingeführt. Dabei legen die meistens aus Asien kommenden Containerschiffe tausende Kilometer zurück. Insbesondere China zählt zu den größten Exporteuren von Tofu-Katzenstreu. Die Schiffe stoßen nicht nur CO2 aus – der NABU schreibt: „Hochseeschiffe emittieren […] große Mengen von Schwefeloxiden, Feinstaub, Stickoxiden und Ruß. Diese Stoffe sind hochgiftig und schädigen sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit.

Energieintensive Trocknung der Tofu-Katzenstreu

Neben den direkten negativen Folgen für Mensch und Umwelt durch den Anbau und Transport von Soja gibt es bei der sojabasierten Katzenstreu aus Okara einen weiteren Kritikpunkt: Die energieintensive Trocknung. Das bei der Herstellung von Sojamilch entstehende Nebenprodukt Okara hat nämlich einen sehr hohen Feuchtigkeitsanteil von 80%. Damit die Tofu-Katzenstreu genutzt werden kann und die erforderliche Saugleistung aufbringt, ist ein energieintensiver Trocknungsprozess in der Verarbeitung nötig, der mit weiteren Emissionen verbunden ist. Dabei ist der Anteil erneuerbarer Energien im Land der Mitte gering. Stattdessen ist China der weltweit größte Produzent und Verbraucher von Kohlestrom und steht damit den Pariser Klimazielen im Weg

Was nachhaltige Katzenstreu wirklich auszeichnet, lest ihr hier: Nachhaltige Katzenstreu – catsforfuture.de


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