Initiative Cats for Future auf dem C2C-Summit in Berlin

Wie nachhaltig kann die Kommune der Zukunft sein? Eine Frage, die auf dem C2C Summit in Berlin intensiv und aus vielen Perspektiven diskutiert wurde. Die Cradle-to-Cradle NGO hatte eingeladen, über eine nachhaltige Gestaltung urbaner Räume zu diskutieren. Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft befassten sich dabei auch mit der Initiative Cats for Future und dem Thema pflanzlicher Katzenstreu.

Mineralische Streu als wachsendes Umweltproblem

Wie relevant das Thema ist, zeigte sich bereits in der Programmübersicht. Unter dem Titel „Zurück in die Biosphäre – Potentiale kommunaler Rohstoff-Rückgewinnung“ wurde den Potenzialen pflanzlicher Katzenstreu ein eigenes Panel gewidmet. Cats for Future-Sprecher Michael Behnke, informierte über das immer noch weitestgehend unbekannte Umweltproblem mineralischer Streu. 694.000 Tonnen nicht kreislauffähiger Abfall fallen dadurch jährlich an. Behnke zeigte in seinem Vortrag einen Ausweg auf und erklärte: „Jeder Katzenhaushalt, der auf nachhaltige pflanzliche Streu wechselt, reduziert das Müllaufkommen um 200kg pro Jahr. Pflanzliche Streu ist nicht nur effektiver, sie ist auch Teil des biologischen Kreislaufs, schont auf natürliche Weise Ressourcen und Umwelt.“ Zu den Kernforderungen der Initiative Cats for Future zählen das Verbot mineralischer Streu und eine flächendeckende Entsorgung pflanzlicher Streu in der Biotonne.

Pflanzliche Katzenstreu als biologisches Kreislaufprodukt

Fachliche Expertise kam dazu auch aus der Entsorgungswirtschaft. Der Diplom-Agraringenieur und Geschäftsführer von Remondis SmartRec GmbH, Aloys Oechtering, erläuterte den Beitrag der Kompostierung und Methanisierung von Bioabfällen in der Transformation zu zirkulären Kommunen. Im Gegensatz zu mineralischer Streu ist pflanzliche Streu aufgrund ihrer Eigenschaften für eine Entsorgung in der Biotonne geeignet, erklärte Dr. Hans Georg Brendle, Leiter Forschung und Entwicklung bei JRS, einen auf Pflanzenfaser-Technologien spezialisierten Unternehmen. Die organische Streu sei nicht nur komplett kompostierbar, sie könne auch einen Beitrag zur Methanisierung leisten. Basis der Streu seien Reste der Holz- und Getreideindustrie, das ermögliche einen geschlossenen biologischen Kreislauf, so Dr. Brendle.

Politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Entsorgung

In der Diskussion zeigte sich, dass vielerorts in Deutschland das ökologische Potential pflanzlicher Streu nicht bekannt ist. Einige Kommunen bremsen sogar die nachhaltige  Entsorgung aus. Grund dafür ist oftmals fehlende Information und die Sorge vor gesundheitlichen Risiken durch Toxoplasmose. Dabei sind moderne Verfahren in der industriellen Kompostierung längst viel weiter. Bei hohen Temperaturen werden die Erreger abgetötet. „Die Kommunen müssen die politischen Rahmenbedingungen schaffen, damit pflanzliche Streu im biologischen Kreislauf gehalten werden kann“, so Behnke. Die Landrätin Dagmar Schulz, vom Landkreis Lüchow-Dannenberg erklärte, dass man dort eine Cradle-to-Cradle-Modellregion schaffe. Dort arbeite man auch intensiv daran, neue Sammelpunkte zu schaffen, um die Entsorgung biologischer Abfälle und deren Weiterverwendung zu vereinfachen.

Ein Haltungswechsel als Chance für mehr Nachhaltigkeit. Cats for Future-Sprecher Michael Behnke fasste es am Ende des Summits so zusammen:

„Die Katzenhalter:innen der Zukunft streuen nachhaltig. Und die Kommune der Zukunft entsorgt die pflanzliche Streu in der Biotonne.“

Michael Behnke

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